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Herbst 2009

19. September 2009: Der Herbst hat für uns wonnig begonnen. Konnten wir doch in Sardinien nochmals Sonne tanken und in der grossen Badewanne namens Meer plantschen. Überrascht war ich wie der Garten nach nur einer Woche Abwesenheit einen riesen Rutsch Richtung Herbst genommen hat. Einige Rosen stehen bereits nackig da, die Hostas haben zum Teil bereits gelbliche Blätter, die Fetthennen blühen um die Wette, Herbstanemonen strahlen in Arielreinem Weiss, die wilden Fuchsien lassen ihre zarten Blüten im Wind baumeln und die blauen Astern leuchten fröhlich vor sich hin. Tja, aber Arbeit gibt es auch: bereits liegen Blätter am Boden, das Unkraut wurde auch nicht weniger und die letzte Seite der Hecke muss noch geschnitten werden. Zwei Löcher für neue Rosen habe ich bereits gebuddeln, auch wenn die Rosen noch nicht gekauft sind... Frau muss da schliesslich schon mal vorsorgen. 

 

Bzgl. Fellnasen haben wir auch Zuwachs bekommen... und diesmal kann ich wirklich nichts dafür.... ehrlich! Das unkastrierte Katerchen hat sich sein Zuhause selber ausgesucht. Seit letztem Mai hat er sich bereits bei uns rumgetrieben, ist jedoch nur von Hecke zu Hecke geschlichen und hat man sich ihm genähert ist er völlig panisch davon gerannt. Da er immer Jazz Futter geklaut hat, begann ich ihn im August zu füttern und langsam gewann ich sein Vertrauen. Noch vor den Ferien war ich beim Tierarzt mit ihm um zu kontrollieren, ob er einen Chip trägt. Das war nicht der Fall, auch kein Halsbändeli. Nach unseren Ferien habe ich ihm ein Bändeli mit einer Messagebox angelegt, damit sich ein allfälliger Besitzer bei mir meldet. Niente! Jetzt habe ich ihn noch auf der Tierschutz-Homepage als gefunden ausgeschrieben und wenn sich bis Mitte November niemand meldet, gehört Noah (so habe ich ihn getauf, da ich mir langsam aber sicher wie die Arche Noah vorkomme) zu uns. Jazz ist davon nicht so sehr begeistert wie ich, aber es scheint als gewöhne sie sich an seine Nähe. Ins Haus lasse ich ihn aber nicht, bis sie ihn vollständig akzeptiert hat. So hat sie doch noch eine Rückzugsmöglichkeit. Ja, ja, so wird es Frau nie langweilig.

 

4. Oktober 2009: In diesem Jahr ist der Herbst einfach zauberhaft, wenn auch viel zu trocken. Man findet kaum  Pilze im Wald und die Pflänzchen im Garten lechzen nach einem Schluck kühlen Nass. Ich glaube, im September hat es gerade mal an einem Tag geregnet. Unser Teichli führt nur noch sehr wenig Wasser und ich fürchte um unsere Seerose.

Ende September habe ich dem Rosen Huber einen kleinen Besuch abgestattet und bin anstelle von zwei Rosen mit sechs Stück nach Hause gekommen und erst noch solche, die gar nicht auf der Wunschliste standen. Hihi, die Gewünschte war natürlich nicht darunter und die werde ich mir noch nachbestellen. Neu eingezogen sind: St. Cecilia, Brother Cadfeal, Lady of Megginch, Miranda, Dr. C. F. S. Hahnemann und die Aspirin Rose. Mittlerweile sind alle verbuddelt und bereits eine neue Rosenbestellung unterwegs, denn ich habe eine folgenschwere Entscheidung getroffen: das Gemüsebeet muss weichen, da ersten nicht erfolgreich und zweitens zu faul zum Verwerten. Bestellt sind: Barbara Austin, Gentle Hermione, Rosemoor, Scarborough Fair, The Alnwick Rose, Wild Edric, Ispahan und die Claire Austin. Ja, ich weiss, ich bin süchtig... sniff.


10. Oktober 2009: Wie kommt es eigentlich, dass immer dann, wenn man zig Gartenideen hat, das Wetter nicht mitspielt? Hab ich doch gestern unzählige Schneeglöckchen-Zwiebeln und andere Frühlingsblüher ergattert und nu regnet es in Strömen. Okay, für den Garten ist's ein Segen, für die ungeduldige Gartenbesitzerin wohl eher ein Fluch. Ich möchte in unserem kleinen Wäldchen Schneeglöckchen ansiedeln. Vor meinem inneren Auge kann ich bereits den weissen Teppich im Februar sehen, bin gespannt wie's wird. Tja und dann möchte ich endlich loslegen mit der Gemüsebeet-Umwandlung. Zwar sind die Rosen noch nicht bei mir, aber Frau muss doch gerüstet sein, sprich die Löcher sollen für die Pflanzen bereitstehen. Noch geniessen wir zwar die letzten Blätter vom Nüsslisalat und mein Herz blutet schon ein wenig kein eigenes Gemüse mehr zu haben, aber was sein muss, muss sein. Ich muss auch noch dem Maulfwurf, der es sich in diesem Bereich des Gartens gemütlich gemacht hat, verklickern, dass er dann gefälligst die Rosen verschonen soll. Den ersten Versuch habe ich so mit einem Mäuseschreck-Gerät gemacht (soll anscheinend auch gegen Maulwürfe gut sein). Resultat: Klein-Maulwurf hat wenige Zentimeter neben dem Gerät ein frisches Hügelchen gebaut. Vermutlich wollte er sich das Ding mal von oben ansehen. Ich hoffe nun doch sehr, dass er nicht noch seine Kollegen herholt, die das Teil ebenfalls bestaunen sollen.

 

1. November 2009: Die Sonne lacht und der Himmel erstrahlt im schönsten Blau. Unglaublich was der Herbst wieder für herrliche Farben hervorgezaubert hat. Mit dem Garten bin ich bald soweit, dass der erste Schnee kommen darf. Die paar Röschen sind angehäufelt und mit Kompost und Steinmehl versorgt, Farn runter geschnitten, Buxe und Blumenzwiebeln gepflanzt. Ja und auch die beiden Wurzelstöcke von Hartriegel und Co. sind aus der Erde gepickelt und nun wartet das neue Plätzli auf seine Rose. Ja, da muss es sich noch eine Weile in Geduld üben. Leider erhalte ich meine neu bestellten Schönheiten erst im nächsten April *sniff*. Ist aber besser so, denn dann überstehen sie wenigstens den Winter gut. Jetzt bin ich eigentlich nur noch dabei den letzten Feinschliff zu geben, sprich Hecke auszulichten, Haselnusssträucher zu schneiden und den Wildwuchs einzugrenzen. Das Gartenjahr ist bald vorbei und ich bin müde, muss mich manchmal wirklich aufraffen, draussen noch was zu tun, aber ich bin auch bereits wieder voller Ideen und freue mich wenn's dann bald wieder von vorne los geht. Obwohl eine richtige Pause gibt es eigentlich in meinem Garten nicht, denn bereits im Winter blühen dann wieder die Nieswürzer (Rekord war bisher, dass die ersten an Weihnachten zu blühen begannen) und der Winterjasmin. Gespannt bin ich auch auf das Winter-Geissblatt, welches ich von einer lieben Gartenfreundin erhalten habe. Und wenn's draussen nicht zu garstig ist, nutze ich die Zeit auch um geschnittene Äste in für das Kamin passende Holzrugelis zu schneiden. Hach, ich rede schon vom Winter, obwohl der eigentlich noch gar nicht an die Türe klopft und draussen wie gesagt, die Blätter golden leuchten. Ich verscheuch die wehmütigen Gedanken einfach und geh jetzt raus die Sonnenstrahlen einfangen.