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Winter 2009

06.12.2009: Habe mir schon etwas Zeit gelassen, diese Seite zu eröffnen. Denn ganz ehrlich gesagt, ich bin noch gar nicht bereit für Winter. Irgendwie komme ich mir vor, als sitze ich in so einem verflixten Schnellzug, der sich auch mit der Notbremse nicht anhalten lässt.  Dabei möchte ich doch geniessen und alles etwas langsamer angehen. Aber irgendwer scheint sich ein Spass daraus zu machen, die Uhr etwas schneller ticken zu lassen, damit die lustigen Figürchen auf der Erde unten immer noch schneller hantieren, herumrennen und dabei über ihre eigenen Füsse stolpern. Ab nächsten April möchte ich einfach mal ganz laut "Stoooooooppppp!" schreien, aus dem Zug aussteigen, mich einfach mal auf die Wiese legen, in den Himmel blicken, die Wolken vorbeiziehen sehen und den Vögel lauschen. Ich möchte die Jahreszeiten in vollen Zügen geniessen können und so lange darin ausharren, bis ich schon fast darum bettle, dass sie endliche wechseln mögen. Lieber Gott, hab doch ein bisschen Mittleid, und lass unsere Gärtnerherzen ein wenig in der Zeit verweilen. Mir ist schon klar, dass Rom auch nicht an einem Tag erbaut wurde, aber wenn der Tag etwas länger gewesen wäre.... wer weiss.

Ich finde den Schnee, der bereits draussen liegt einfach nur pfui. Die Nase trieft, der Hustenhals kratzt und der winterliche Glanz will so gar keinen Einzug bei mir halten. Seht selbst auf dem Foto, da lacht doch wahrlich das Rosenherz nicht mehr, wenn die Büsche so am Boden liegen und nichts Buntes mehr die Seele erfreut. Als kleines Zückerchen habe ich mir gestern auf dem Weihnachtsmarkt in Einsiedeln, der wirklich ganz reizend war, eine Christrose erstanden. Ja, sie stimmt mich wieder etwas versöhnlich mit der kalten Jahreszeit. Übrigens, lieber Gott, den Winter, den darfst Du nun wirklich schnell vorbeiziehen lassen...

 

20.12.2009: So, nun aber weg mit der Depresso-Stimmung. Es hat geschneit und diesmal so richtig herrlich feinen Pulverschnee. Es ist zwar grüselig kalt, aber bei Sonnenschein sieht alles ganz verzaubert aus. Die Häschen geniessen den Schnee ebenfalls und sind kaum in ihrer warmen Box anzutreffen. Knutschen kann man schliesslich auch im Freien. Unser Kater Noah lässt sich auch bei Schnee nicht davon abhalten, Bäume zu erklimmen. Was dem Messner sein Mount Everest ist meinem Noah seine Friedhofsrakete (Thuja). Nur wie kommt er da wieder runter? Besser nicht hinschauen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die rosigen Zeiten sind zwar im Moment nicht gerade aktuell, dafür wurde überall ein Sahnehäubchen verteilt. Ja, ja, der Winter hat auch seine Momente, wohl gemerkt seine kurzen Momente *grins*.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Ich wünsche allen eine wunderschöne Weihnachtszeit und ein spannendes, grünes, gesundes und freudvolles 2010!

 

 

 

 

 

1. Januar 2010: Es ist geschafft, wir sind im neuen Jahr angelangt. Was es wohl bringen mag? Hmmm, also mir zuerst ein wenig Gartenfrust. Als ich durch den Garten gewatet bin, anders kann man das nach dem Regenschauer nicht bezeichnen, habe ich mit Schrecken festgestellt, dass praktisch alle Lonicera nitida Büsche ihre wintergrünen Blätter auf den Boden haben fallen lassen. Ein Bild des Schreckens! Ich hatte das bereits an 2 - 3 Büschen nach dem letzten Winter, diese hatten sich nicht erholt und sind dürr geblieben. Ich musste sie entsorgen. Wenn dies hier nun auch der Fall ist, steht mir eine Menge Arbeit bevor und ich muss ganz ehrlich sagen, obwohl ich diese Büsche eigentlich nicht besonders hübsch fand, dienten sie ihrem Zweck und haben vorallem auch den Igeln unterschlupf geboten. Okay, wenn der eine oder andere Busch weichen muss, gibt's natürlich wieder Platz für ein oder zwei Röschen, dass tröstet das geschundene Herz. Aber dass der Lonicera so von selber die Flucht ergreift, ist mir doch etwas unheimlich. Praktisch von einer Woche auf die andere müssen sie ihre Blätter verloren haben, sonst hätte ich das doch gemerkt. Ich versuche der Sache noch auf den Grund zugehen, nicht dass dann auch die frisch gesetzten Sachen ins Nimmerleinsland verduften. So ein Frust und ich hoffe, das ist nicht ein Omen für das Pflanzenjahr 2010.

 

3. Januar 2010: Auf Frust folgt Freud, ich habe den Kampf gegen die Nähmaschine gewonnen! Okay, man kann auf den Kissen die Kampfspuren etwas erkennen, aber dafür, dass meine Handarbeitslehrerin der schieren Verzweiflung angesichts meiner Nähkünste erlag, ist's nicht schlecht geworden, oder? Ich weiss, Eigenlob stinkt gewaltig, aber ich hab mich halt so arg darüber gefreut, dass doch noch was daraus geworden ist.  Im Kreuzsticken bin ich mittlerweile ein Profi, aber mit der Nähmaschine stehe ich wirklich auf Kriegsfuss. Zuviel Technik und zu schnell für ein Landei wie mich. Jetzt freu ich mich einfach, die Kissen hoffendlich schon bald auf einem Gartenstuhl im Freien platzieren zu können. Eines ist mir allerdings bei meinem Zwiegespräch mit der Nähmaschine klar geworden: aus meinen Patchwork-Fantasien wird nix, dazu habe ich wirklich und echt kein Talent. Schuster bleib bei Deinen Leisten und Frau Gwundergarten gefälligst bei Nadel und Stickgarn.

 

16. Januar 2010: Es ist immer noch Winter *seufz*! Ist ja klar, es ist ja auch noch Januar, aber im Herzen da hat bei mir das Gartenjahr schon wieder begonnen. Habe aufgrund einer Sendung von Fernsehkoch Jamie Olivier, die ich wirklich nur per Zufall gesehen habe, denn seine Art zu kochen, entspricht mir ansonsten nicht wirklich, Lust bekommen, diverse farbenfrohe Tomaten anzupflanzen. Ja, ich weiss, ich habe mich ja eigentlich schon vom Gemüsegarten verabschiedet, aber ich habe ja noch einen Balkon! Jetzt habe ich bei einem Samenversand tüchtig zugeschlagen. Gelbe, grüne, rote und fast schwarze Tomaten werden im kommenden Sommer meinen Balkon zieren und schlussendlich unsere Mägen füllen... so hoffe ich wenigstens. Jedes Jahr nehme ich mir eigentlich vor keine Samen mehr zu kaufen, weil ich nicht wirklich talentiert bin in dieser Richtung und irgendwie werde ich mir immer wieder Untreu, wenn ich die schönen Verpackungen mit den vielversprechenden Pflanzen darauf sehe. Dann häschele und bäschele ich die Pflanzen, welche ich natürlich wie jedes Jahr viel zu früh angesät habe, da Frau den Frühling ja nicht abwarten kann, und dann wenn sie nach draussen können raft sie entweder die Sonne oder andere widrige Umstände dahin. Bestes Beispiel war der von mir selbstgezogenen Blumenkohl, welchen ich als er bereit war liebevoll ins Freie pflanzte. Die Schnecken schienen auf dieses Gourmet-Menü nur gewartet zu haben und übertrafen sich in der Geschwindkeit selbst, denn bereits am nächsten Tag stand genau noch ein Blumenkohl da... diesen überliess ich ihnen dann gnädigerweise auch noch, weil der Frust einfach zu gross war. Im letzten Jahr wollte ich mir zum letzten Mal beweisen, dass es einfach nicht klappt, wenn ich Sämchen ausstreue und habe mehr oder weniger lustlos ein paar Jungfer im Grünen, Digitalis und Mohn ausgesät. Ich weiss nicht welcher Teufel da im Spiel war, denn meine Seele habe ich ihm dafür nicht verkauft, aber Himmel noch mal, alles wuchs wie's sollte. Die Jungfern und der Mohn waren mein ganzer stolz und die Digitalis sehen aus, als würden sie wirklich im zweiten Jahr blühen! Angespornt von so viel Erfolg habe ich jetzt eben doppelt, öhm wohl eher vierfach, zugeschlagen und nun warten 12 Samentütchen auf ihre Aussaat. Ich weiss, für diese Anzahl Samentütchen müsste ich wohl eine Anbaufläche in der Grösse eines Ackers haben... aber was dann zuviel ist, wird ganz einfach verschenkt. 

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