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Frühling 2010

Neues Beet bei der Fichte zum Pflanzen bereit
Nieswurz
Puschkinia libanotica
Tagpfauenauge
Marienkäferchen (Himmugüegeli)
Schneeglöckchen
Winterlinge
Meise auf Wohnungssuche
Krokus
Märzenbecher
Die Esche muss raus
Vorher
Nachher
Lonicera purpusii
Ranunkel
Nieswurz
Nieswurz gefüllt
"Bachbumbele"
Die Magnolie ist drin
Hier wird die Rose Claire Austin (genannt Klärchen) Einzug halten
Das Gemüsebeet hat ausgedient und macht 6 Rosen Platz

1. März 2010: Er kommt! Langsam aber sicher wird's wärmer und da ist Frau kaum noch zu halten. Pläne sind geschmiedet, die ersten Peperonis angesäet, die Gartenhandschuhe griffbereit, die Gartenschere bereits in der Hosentasche und dann heisst's auch schon "Achtung, fertig, los.... ran an die Stechschaufel und die Hacke". Aufgrund dessen, dass der Winter mir die Lonicera nitida dahin gerafft hat, musste ich  mir für einige Ecken was Neues einfallen lassen. Und so entsteht nun z.B. über der Feuerstelle ein neues Schattenbeet. Ich seh's schon vor mir, unterhalb der Fichte eine Hortensie, oberhalb auch, am Stamm eine weisse Clematis und vorne, Richtung Feuerstelle, eine Hosta. Optisch wär's ja schön, jetzt fragt sich nur noch, ob der Boden das auch genehmigt und absegnet, denn bereits beim Ausgraben der verhassten Lonicera n. (wer hat dieses Teufelszeug da bloss gepflanzt) habe ich gemerkt, dass der Boden da eher trocken ist. Ich versuch's trotzdem und buche es halt ansonsten mal wieder als "Hättest Du doch bloss auf die weisen Tipps erfahrener Gärtner gehört" ab.

Auch an der westlichen Hausseite, neben der Rose Eglantyne, habe ich drei Lonicera n. ausgebuddelt. Gartenarbeit ist ja so schööööön, nur warum kapiert das der Rücken einfach nicht. Wenn ich daran denke, dass noch mind. 9 von der Sorte rumstehen und mehr Tod als lebendig aussehen und somit auch ausgegraben werden sollten..... buaaaaaah... ich kaufe wohl besser noch eine Tube Perskindol. Aber wenn die Dinger denn mal draussen sind, macht das Anpflanzen riesigen Spass und ich freue mich jetzt schon auf die neuen Anblicke.


Aber zurück zum Frühling: Zu den ersten Blümchen gehören wie jedes Jahr, die Lenzrosen und die Winterlinge. Normalerweise wären die nächsten die Schneeglöckchen und die Krokusse, aber bei mir sind es in diesem Jahr die Puschkinia libanotica. 


Wohl auch ein bisserl zu früh ist dieses Tagpfauenauge dran. Endlich hat's mit einem Foto geklappt, denn hinter diesem Kerli war ich schon einige Sommer her und immer war er schneller als ich mit der Kamera. Vermutlich war er noch nicht ganz aus dem Winterschlaf erwacht, daher hat's geklappt.

"Brrrrr.... schaltet bitte die Heizung an," scheint auch dieses Marienkäferchen zu denken. Aber hey, kleiner Flattermann, es wird schon noch, denn der Frühling hat noch keiner gewagt zu klauen.


21. März 2010: Jetzt ist's passiert. An den Schneeglöcken hängen die letzten Regentropfen, die Winterlinge verkünden, dass die Sonne nun aufgeht und Herr von Meise sucht ein Haus um die Gattin zu beindrucken. Ja, der Frühling scheint nun doch bleiben zu wollen. 

 

 

 

 

 

 

 

Immer wieder begeistert bin ich von den Märzenbecher, die so herrlich unseren Moosrasen herausputzen. Sie sind aber auch der Grund, warum der Moosrasen eben Moosrasen bleibt. Würden wir nämlich unsere Wiese in einen zwar beneidenswert schönen, jedoch pflegeintensiven, englischen man-darf-mich-nur-ungern-betreten Rasen verwandeln wollen, müssten wir die Wiese wohl umackern, belüften und von jeglichem Unkraut befreien. Was dann mit Primelchen und eben Märzenbecher und Co. passieren würde... dieses Massacker unterlasse ich hier zu beschreiben.

 

11. April 2010: Schmerz lass nach und suche bitte einen anderen Rücken heim. War wohl gestern doch etwas viel.... aber was muss, das muss. Ich hatte schon längst die Idee, die Esche an unserer Grundstücksgrenze gegen eine Magnolie einzutauschen. Das heisst, irgendwer musste die Esche ausbuddeln, da diese leider nicht vor hatte selber zu weichen. Gestern hatte ich dann das Projekt angepackt. Nachbarn schüttelten Verständnislos den Kopf, gaben lachend Kommentare ab, aber mitanpacken wollte trotz Einladung niemand. So schuftete halt Frau alleine weiter, bis der Göttergatte mit dem Fahrrad um die Ecke kam. Ha, ein Opfer! Ein paar Augenaufschläge, ein verzweifelter Blick, flehen und betteln und schliesslich hat er sich erbarmt und der übellaunigen Esche einige Schläge in die Eingeweide verpasst. Zu Zweit rissen, stiessen und stupften wir an dem Teil und es wollte schon fast kapitulieren. Es fehlt nun nicht mehr viel, aber ich musste schliesslich einsehen, dass es an diesem Tag nix mehr damit wird. Am nächsten freien Tag, wird der Esche jedoch der Todesstoss verpasst. Da ich meinem Mann ja bereits im letzten Jahr versprochen hatte, nicht mehr als einen Strauch/Baum pro Gartensaison ausbuddeln zu wollen, muss ich dann wohl für dieses Jahr Ruhe geben *seufz*. Aber die Magnolie, da bin ich mir absolut sicher, wird spitze aussehen an diesem Platz.

Ansonsten habe ich hinter dem Atelier einen kaputten Lonicera nitida Strauch ausgebuddelt und vorerst mal eine Baumpfingstrose in ihrem Topf hingepflanzt. Im Herbst wird sie dann in der Erde eingebuddelt. Man sollte dies nicht vorher tun, da die Pfingstrosen und vorallem die Baumpfingstrosen ziemliche Mimöschen sind. Ich glaube auch, dass an diesem Plätzchen noch eine Rose fehlt. Wir werden sehen.

Ein weiterer Verlust zeichnet sich ab: Die Clematis Montana Rubens, welche ich im letzten Jahr an den Rosenbogen gepflanzt hatte, sieht hinüber aus... vermutlich erfroren. Ich gebe ihr jetzt noch eine Woche, sollte sie bis dahin nicht ein Lebenszeichen von sich geben (SOS reicht völlig aus), muss sie weichen. Ersatz habe ich, als kleinen Motivationsschub, bereits mal neben sie hingestellt.

Ganz besonders gefreut haben mich die Blüten des Lonicera purpusii Strauches, welchen ich als Ableger von einer Gartenfreundin erhalten habe. Die Rehe hatten ihm ziemlich zugesetzt im letzten Winter, das Plätzchen schien mir zudem nicht das idealste, aber der Strauch lässt sich von solch Kleinigkeiten nicht aufhalten. Die Blüten sind in zartem Weiss und duften einfach umwerfend. Okay, es waren zwar nur gerade 5 Blüten und Mann und Frau schaute mich jeweils eher verständnislos an, wenn ich sie, mit stolz geschwellter Brust, vor den ansonsten kahlen Mini-Strauch gestellt habe und sie aufgefordert habe, doch denn Duft mal zu inhalieren. Wenn dann der Strauch erstmal gross gewachsen ist, werden sie verstehen, warum ich so begeistert bin.

 

25. April 2010: Die Erde flog in den letzten Tagen nur so durch die Luft. Die Esche ist draussen und die Magnolie gepflanzt. Auch ist die Rosenlieferung mit 7 neuen Röschen eingetroffen und die wollten doch alle verbuddelt werden. Am Ende lief ich mit der Spitzhacke über der Schulter durch den Garten, stolz erhobenen Hauptes und mit dem Ausspruch auf den Lippen: "Wer hat noch nicht, wer will noch mehr..." und ich fand noch wer, der ausgebuddelt werden wollte. Einen Thuja-Wurzelstock habe ich gestern aus meinem Garten geschmissen. Das Loch steht nun und wartet auf eine Ramblerrose, welche ich mir wohl nächste Woche genüsslich aussuchen werde.

Naja, ich geb's zu, eine Weile sah mein Gwundergarten so aus, als hätte  ein Maulfwurf auf Ecstasy Einzug gehalten und zur Einweihungsparty all seine Kollegen eingeladen. Mittlerweile ist die Erde aber wieder da wo sie hingehört, aber Fotos von der Vollendung zeige ich erst, wenn's blüht, dann sieht's etwas besser aus. Jetzt ruft erst mal der Liegestuhl.